• Kirche wird, wenn Gott uns Leben schenkt

    Kirche wird, wenn Gott uns Leben schenkt

    Spruch aus dem Projekt 18 Jahre Firmweg18

Den sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche aufarbeiten

Die drei nationalen kirchlichen Institutionen der Schweiz – SBK, RKZ und KOVOS – haben 2021 gemeinsam entschieden, die Geschichte des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen und Erwachsenen durch katholische Kleriker, kirchliche Angestellte und Ordensangehörige in der Schweiz seit den 1950er Jahren von unabhängiger Seite von der Universität Zürich wissenschaftlich erforschen zu lassen. Die Resultate des einjährigen Pilotprojekts (2022–2023) wurden am 12. September 2023 veröffentlicht. Die Zusammenarbeit mit dem historischen Seminar der Universität Zürich wird in einem Folgeprojekt 2024–2026 im Umfang von 1.5 Mio. Franken fortgesetzt. Zudem haben die drei kirchlichen Auftraggeberinnen weitere schweizweite Massnahmen beschlossen.

Es geht darum, dass die Kirche ihre Verantwortung gegenüber den Betroffenen und der gesamten Gesellschaft wahrnimmt und ihre Vergangenheit aufarbeitet. Zentrales Anliegen ist, den Missbrauch in den eigenen Reihen und dessen Ursachen noch entschiedener zu bekämpfen und weitere Opfer zu verhindern.

Projektwebseite: www.missbrauch-kath-info.ch

Webseite zum Forschungsprojekt: www.missbrauchkirchlichesumfeld.ch

  

Medienmitteilung der Katholischen Kirche Nidwalden

Missbrauch in der Katholischen Kirche: Katholische Kirche Nidwalden öffnet Türen für den Dialog mit der Bevölkerung und setzt Massnahmen direkt um

(Stans, 12. September 2023) Am Dienstag, 12. September 2023 wurde auf nationaler Ebene den Medien die Pilotstudie zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche in der Schweiz vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen das institutionelle Versagen der Kirche auf. Die Katholische Kirche Nidwalden ist tief betroffen und erschüttert. Man wird sich jetzt Zeit nehmen, die Erkenntnisse sorgfältig zu studieren. Mit verschiedenen Massnahmen will man aktiv auf die Bevölkerung zugehen, die Betroffenen unterstützen und Raum für Besinnung, Fragen und den Dialog schaffen. Zudem sollen organisatorische Massnahmen umgesetzt werden, um in Zukunft den Missbrauch möglichst zu verhindern. Die Katholische Kirche Nidwalden hält es für dringend nötig, dass das Forschungsprojekt weitergeführt wird.

Dialog mit der Bevölkerung: In der Sprachlosigkeit nicht stehen bleiben - auf die Bevölkerung zugehen

«Das Leid der Betroffenen macht uns traurig und auch sprachlos. Wir dürfen auf keinen Fall in dieser Sprachlosigkeit stehen bleiben, sondern müssen handeln und Verantwortung übernehmen», betont Monika Rebhan Blättler, Präsidentin der Landeskirche Nidwalden. Neben der sorgfältigen Aufarbeitung der Erkenntnisse geht die Katholische Kirche Nidwalden direkt auf die Bevölkerung zu. «Wir werden Raum für Besinnung und den Dialog schaffen», so Rebhan Blättler. Bereits am 22. September (18.00 Uhr) wird in der Pfarrkirche Stans eine öffentliche Besinnung angeboten. Zudem werden für Betroffene und für die Bevölkerung professionelle Gesprächs- und Beratungsangebote geschaffen. Im Beinhaus neben der Pfarrkirche Stans wird ab dem 12. September ein GEDANKEN-Buch aufgelegt, in welchem Gefühle, Fragen und Gedanken niedergeschrieben werden können. «Wir wollen damit direkt den Puls der Bevölkerung fühlen und dann auch auf deren Anliegen eingehen» - so Rebhan Blättler. «Mit all diesen Massnahmen können wir das Leid nicht ungeschehen machen, aber mindestens Raum für die Verarbeitung und Unterstützung schaffen», ergänzt Rebhan Blättler.

Missbrauch bekämpfen: Kontrollen im Anstellungsprozess werden verschärft

An der Medienkonferenz vom Dienstagmorgen wurden von den Auftraggeberinnen der Pilotstudie, SBK, RKZ und KOVOS diverse Sofortmassnahmen vorgestellt, welche den Missbrauch möglichst verhindern sollen. Die Katholische Kirche Nidwalden wird diese Massnahmen, sofern sie nicht schon umgesetzt wurden, umgehend angehen. «Vor allem bei Neuanstellungen und bei der Führung der Personaldossiers können wir noch sensibler sein und künftige Mitarbeitende der Kirche detaillierter und sorgfältiger überprüfen» - erklärt Monika Rebhan Blättler. Die Katholische Kirche Nidwalden wird den Anstellungsprozess mit den Verantwortlichen nochmals detailliert anschauen und den Prozess weiterhin laufend überarbeiten.

 

Unsere Angebote

Die Missbrauchsstudie der katholischen Kirche in der Schweiz, die am 12. September veröffentlicht wurde, macht uns alle unglaublich betroffen. Als katholische Kirche in Nidwalden möchten wir diese Betroffenheit aufgreifen und mit der Bevölkerung in den Dialog kommen und auch das persönliche Gespräch anbieten.

Besinnung mit Elementen der Stille und musikalischer Umrahmung am Freitag, 22. September um 18 Uhr in der Pfarrkirche Stans.

Gedankenbuch: Im Oberen Beinhaus in Stans (neben der Pfarrkirche) liegt ab Dienstagmittag, 12. September ein Gedankenbuch für persönliche Einträge und Gedanken auf.

Gesprächs- und Beratungsangebot: Fachpersonen stehen Ihnen für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Terminvereinbarung: Tel. 079 385 93 22 (Mo bis Fr, 9.00 bis 17.30 Uhr)

Zudem möchten wir Sie auf die Opferberatungsstelle des Kantons Luzern hinweisen.

Kontakt: Obergrundstrasse 70, 6003 Luzern, Tel. 041 228 74 00, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!